Dem japanischen Journalisten Tomohiko Suzuki gelang es, nach dem verheerenden GAU in Fukushima als angeblicher Leiharbeiter Zutritt zum Inneren des Atommeilers zu bekommen. Seine Undercover-Reportage berichtet von dem desaströsen Zustand des AKWs, den gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen und der Verwicklung der japanischen Mafia Yakuza in das schmutzige Geschäft.
Die »Yakuza«, wie die Mafia in Japan genannt wird, ist seit langem eng mit der japanischen Atomindustrie verknüpft. Kaum ein anderer – mit Ausnahme der Beteiligten selbst – weiß das besser als der investigative Journalist und Mafia-Experte Tomohiko Suzuki. Seine Undercover-Reportage »Inside Fukushima« avancierte nach ihrem Erscheinen schnell zu einem Bestseller in Japan.
Suzuki berichtet von hochbrisanten Verbindungen zwischen Yakuza, Atomindustrie und japanischen Politikern. Er hat sich nach dem verheerenden Bersten der Atommeiler in Wallraff'scher Manier als Leiharbeiter über die »Putzkolonnen« ins Innere des Desasters geschlichen – bis er aufflog. Ausgestattet mit Minikameras in Armbanduhr, Brille und einem »Tabaketui« filmte er den desaströsen Zustand im Innern der Gebäude, erfuhr von verstörenden Vorkommnissen und war Zeuge kafkaesker Abläufe, verrichtet von weiß gekleideten Gestalten, die ebenso eingespielt wie enigmatisch erschienen und über deren Effizienz sich nur mutmaßen ließ.
Sebastian Pflugbeil, Physiker und Präsident der Gesellschaft für Strahlenschutz, reist seit der Havarie 2011 regelmäßig nach Fukushima und berichtet in einem Nachwort zur deutschsprachigen Ausgabe über den aktuellen Stand des Geschehens.
Die deutschsprachige Ausgabe erscheint in Zusammenarbeit mit der »Textinitative Fukushima«, Universität Leipzig, sowie der Initiative »Lesen ohne Atomstrom«, Hamburg. Tomohito Suzuki hat »Inside Fukushima« zusammen mit Günter Wallraff am 11. März 2017, dem Jahrestag des GAUs, bei »Lesen gegen Atomstrom« in Hamburg vorgestellt.